Von Ritualen, die die Welt nicht braucht

Hallo liebe Blog-Gemeinde. Bei Euch Großen gibt es merkwürdige Rituale, die für uns Kuscheltiere sehr unverständlich sind. Ich will Euch ein Beispiel nennen: In einer benachbarten Stadt will eine Für-Gruppe, die eigentlich gegen etwas ist, eine Demonstration machen. Sofort findet sich eine Gegen-Gruppe, die eigentlich für das ist, gegen das die Für-Gruppe demonstriert, und macht eine Gegendemonstration. Dieses ganze Für und Gegen ist aus meiner Sicht sehr verwirrend. Findet Ihr das nicht auch?

Ich frage mich, wozu das gut sein soll. Wozu dienen die Rituale? Warum macht nicht einmal eine Gruppe etwas unerwartetes? Um bei dem Beispiel zu bleiben: Die Für-Gruppe hat etwas gegen Große, die eine andere Hautfarbe oder einen anderen Glauben haben und will deswegen demonstrieren. So was ist bei Kuscheltieren schon alleine deshalb unmöglich, weil wir alle ein ganz unterschiedliches Fell haben. Aber zurück zu den Grossen. Weil die eine Gruppe demonstriert, glaubt die andere Gruppe scheinbar, dass alles gut wird, wenn man auch demonstriert. Ich habe bisher nur nicht herausgefunden, wer bei diesem merkwürdigem Wettstreit gewinnt.

Wir Kuscheltiere würden das Problem ganz anders angehen ... irgendwie kreativer. Stellt Euch vor, die Gegen-Gruppe macht keine Demonstration sondern ein Fest, zu dem alle ihr Lieblingsessen und ihre Lieblingsmusik mitbringen. Dann malt man noch ein Transparent mit dem Motto "Wir haben Freunde - ihr habt Vorurteile", und schon hat man einen schönen Nachmittag mit einer grossen Auswahl an Futter. Ich verwette mein bisher noch nicht erhaltenes Taschengeld, dass diejenigen, die bisher weder zu der Für-Gruppe noch zur Gegen-Gruppe gehören, lieber an dem Fest teilnehmen als durch die Stadt zu latschen. Aber mich fragt ja niemand und deswegen werden beide Gruppen durch die Stadt latschen ... und niemand hat Spass.

Euer Paul,der manchmal etwas Kreativität bei den Grossen vermisst.