Pauls Blog

Botschaften des Präsidenten an das World Wide Web.

Lederschnüre und Pralinen

Hallo liebe Blog-Gemeinde. Wer in der nächsten Woche - am 14. Februar - nicht in enttäuschte Augen schauen möchte, sollte sich schon heute Gedanken machen, was er seiner Liebsten schenkt. Am 14. Februar ist wieder Valentinstag. Ihr erkennt das daran, dass die Werbepausen beim Fernsehen gerade auf Schokolade, Parfüm und Blumen umgestellt sind. Die Blumen könnt Ihr online bestellen und Eurer Angebeteten direkt vor die Haustüre liefern lassen. Ihr müsst nicht einmal mehr das Haus verlassen. Eine Kreditkarte reicht für das Glück aus.

Ich finde es klasse, dass die Blumen- und Süßwarenindustrie jedes Jahr so uneigennützig auf den Valentinstag hinweist. Als viel beschäftigter Präsident könnte mir der Termin sonst durchgehen. Ich frage mich aber, woher dieser Valentinsbrauch kommt und warum der Valentinstag überhaupt Valentinstag heißt. Ich habe also wieder etwas gegoogelt und bin bei nackten Römern gelandet, die - NUR mit Sandalen bekleidet - durch das antike Rom liefen und Frauen mit dünnen Lederschnüren auf die Hand schlugen. Nach Glauben der Sandalenträger sollte sich das irgendwie nachwuchstechnisch positiv auswirken. Diese Nudistennummer ist aber nicht mit den Iden des März zu verwechseln, die zufällig zur gleichen Zeit stattfanden. Aber das ist eine andere Geschichte. Wer das große Latinum hat, weiß wovon ich spreche.

Doch zurück zu Valentin und seinem Tag. Als die Christen mehr und mehr an Macht gewannen, wurde dieser Sandalen-Lederschnüren-Brauch von dem damaligen Christen-Präsidenten, Papst Gelasius, verboten. Stattdessen legte er fest, dass am 14. Februar an den Heiligen Valentin von Terni gedacht werden sollte. Dieser Valentin war wohl so etwas wie ein Unter-Präsident auf lokaler Ebene. Ab hier wird es für mich schwer nachvollziehbar. Wenn ich das richtig sehe, dann sind die Christen-Präsidenten nicht gerade Experten der romantischen Liebe. Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass der Valentinstag als Tag der Liebenden auf so einen Klosterbruder zurückzuführen ist.

Jedenfalls scheint nach der Verkündung des Valentintags durch Präsident Gelasius erst einmal lange Zeit nicht viel passiert zu sein. Keine Blumen, keine Schokolade, keine Romantik. Erst so ungefähr 1100 Jahre später haben den Franzosen, die ja für L'Amore bekannt sind, dem Tag etwas Romantik und der Liebsten Blumen gegeben. Daraus sind dann irgendwie Fleurop und Pralinen in Herzform entstanden.

Soweit der geschichtliche Abriss. Und was bringt mir das Wissen? Nichts! Meiner Traumfrau, meiner Herzdame, meiner Luka ist das alle wahrscheinlich ziemlich egal. Sie will Romantik und Blumen ... nicht nur am 14. Februar. Und ein schlauer Beagle weiss, dass es Dinge gibt, die man nicht erklären kann. Man macht sie einfach.

Euer Paul, der sich fragt, warum in den Werbepausen eigentlich nur für Mädchen-Geschenke geworben wird.