Pauls Blog

Botschaften des Präsidenten an das World Wide Web.

First Lady

Dear Kollege Obama! Bonsoir Monsier Sarkozy! Hallo liebe Blog-Gemeinde! Das Leben eines Präsidenten ist hart. Jeden Tag geht es darum, repräsentative Pflichten zu erfüllen, Entscheidungen zu treffen, Visionen zu entwickeln, Positionen zu vertreten und sich über die Opposition zu ärgern - hallo Faruk.

Da ich ein bescheidener Staatshund bin, möchte ich heute aber nicht über mich schreiben, sondern über meine First Lady, sozusagen die Michelle oder Carla der Allerbesten Kumpels. Ihr wisst schon: meine Traumfrau, meine Herzdame, meine Luka.

Erwartet jetzt bloß keine Homestory im Swimmingpool, wie damals bei Scharping. Beagles mögen kein Wasser, Stoffhunde noch viel weniger. Luka würde so einem Homestorykram auch nicht mitmachen. Luka will als First Lady überhaupt keine Medienauftritte. Sie redet mir nicht in meine Staatsgeschäfte hinein. Sollte ich je zu einem Staatsbesuch eingeladen werden, würde sie mit großer Sicherheit nicht an dem obligatorischen Damenprogramm teilnehmen. Mit anderen Worten: Luka lässt mich machen. Sie erwartet aber, dass ich bei allem präsidialen Stress ausreichend Zeit für sie habe. Und wenn nicht, sagt sie, dass wir miteinander reden müssen ... und dann reden wir ... und dann nehme ich mir immer ganz fest vor, künftig mehr Zeit einzuplanen.

Bei engagierten Diskussionen kann es vorkommen, dass meine First Lady mich von der Seite ansieht und mit süßer Stimme säuselt, ich möge meine Staatsreden im Amt halten aber nicht zu hause. Und wenn ich darüber demokratisch abstimmen möchte, was wir abends im Fernseher schauen, nimmt sie sich kurzentschlossen die Fernbedienung, schaltet von dem Klassiker "Full Metal Jacket" auf "About A Boy" und gibt dabei unmissverständlich zu verstehen, dass Demokratie auch Grenzen hat.

So ist sie halt, meine First Lady. Aber wenn sie mich mit ihren Knopfaugen ansieht, weiß ich, dass jede Minute wertvoll ist, und dass es viel schöner sein kann, "About A Boy" gemeinsam zu sehen, statt "Full Metal Jacket" alleine zu glotzen. Und wenn ich bei ihr hinter dem linken Ohr schnüffel, bin ich immer der festen Überzeugung, dass so das Hundeparadies riechen muss.

Euer Paul, der für heute Feierabend macht, um noch etwas Zeit mit seiner Herzdame zu verbringen.